Bereits als junger Forscher und Pfadfinder habe ich das Schweizer Taschenmesser bewundert. Dieses Messer gilt als das vielseitigste Werkzeug, welches sich ein Abenteurer nur wünschen kann. Egal vor welchem Hindernis man steht, das Schweizer Taschenmesser hat die richtige Lösung dafür parat. Deswegen war es auch mein größter Wunsch selbst Besitzer eines solchen Problemlösers zu sein. Jedoch wurde dieser Wunsch nie erfüllt, da ich angeblich noch kein richtiger Abenteurer war (in solchen Kreisen konnte man nur als erfahrener Abenteurer so ein Messer sein Eigen nennen) oder es mir noch nicht verdient hätte. Denn seit dem zweiten Weltkrieg war das Schweizer Taschenmesser nicht nur für seine Qualität bekannt, sondern auch für seinen Preis.
Meine Bewunderung für Dinge, welche funktional sind und einen wirklichen Mehrwert bringen, ist auch noch heute vorhanden. Deswegen kam mir, als junger Designer und aufstrebender Turner, die Idee das Schweizer Taschenmesser für das Gym zu entwickeln. Dieses Gerät sollte sich für viele Übungen eignen und dabei so muskelspezifisch wie möglich funktionieren. Es sollte bei den Trainierenden Interesse, Begeisterung und Respekt auslösen. Zudem sollte es von jedem effektiv nutzbar sein. Sogar von angehenden vielversprechenden Turnern.
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Und so wurde die Entscheidung gefällt …
Bei unserer ersten Messe, der FIBO 2019, haben wir ein Trainingsgerät präsentiert, welches noch niemand zuvor gesehen hat. Wir wollten ein Gerät entwickeln, welches einem die Kniebeuge mit einem Gürtel (die sogenannten Belt Squat) ermöglicht, da es sich hier um eine besonders rückenschonende Form der Kniebeuge handelt. So hätten wir zumindest ein Problem der Fitness- und Sportwelt gelöst. Aber unser eigentliches Ziel war das Schweizer Taschenmesser unter den Fitnessgeräten. Deswegen sollte dieses Gerät deutlich mehr Übungen, wie zum Beispiel Bankdrücken, die klassische Kniebeuge oder Klimmzüge, ermöglichen.
Also dachten wir nach, wie man das Kabel der Belt Squat für noch mehr Übungen verwenden kann. Wir haben einige Tage nachgedacht, aber fanden einfach keine Lösung. Am Wochenende war dann Zeit für Entspannung und dieses Mal sollte auf dem Wasser entspannt werden. Beim Rudern kam mir dann die Idee! Warum nutzen wir das Kabel nicht zum Rudern? Und so fingen wir an zu überlegen, wie wir das Rudern am Kabel optimal umsetzen können.
Also horizontale Zugübungen waren schonmal möglich, aber was ist mit dem Zug von oben? Es gab noch keinen! Also kam noch ein System dazu, welches vertikale Zugübungen ermöglicht. Ich meine, wer kauft auch ein Schweizer Taschenmesser, welches einen Ledergürtel durchschneiden oder eine Flasche Wein öffnen kann, aber beim Schleifen der Fingernägel scheitert? Deswegen waren uns die Zugübungen nicht genug und es wurden unsere Jammer Arms hinzugefügt. Mit diesem „Taschenmesser“ sollte wirklich jeder Muskel bearbeitet werden können.
Aber wie sollte das nur in unserem bekannten Design umgesetzt werden?!
Jeder Beteiligte zerbrach sich den Kopf, aber niemand fand eine Lösung um unser Projekt physisch umzusetzen. Niemand von uns wollte noch ein Multi-Gerät rausbringen, welches wie alle anderen aussieht. Nicht mal in unseren kühnsten Träumen kam uns der Gedanke. Langsam fingen wir an zu glauben, dass wir lieber unsere Finger von solchen multifunktionalen Trainingslösungen lassen sollten. Immerhin sind wir im Functional Training beheimatet und wollen uns gar nicht mit der 0815-Fitnessindustrie messen. Aber nach so vielen Problemen, die wir gelöst haben, war uns klar, dass wir mit den Basics beginnen müssen.
Also ab an den Anfang …
Wir entschlossen uns dafür, dass das „Taschenmesser“ einem Rack gleichen sollte. In diesem Fall war es unsere Mighty-Serie mit dem typischen 80 x 80 mm Stahl und groben Design. Da es sich aber um ein revolutionäres Produkt der Fitnessbranche handelt, haben wir der Optik ein paar Akzente in Form von Pfeilen verpasst. Diese stehen für Entwicklung und Bewegung.
Welche Farbe sollte es werden?
Um die zuvor genannten Eigenschafen noch stärker hervorzuheben, musste eine passende Farbkombination gefunden werden. Mit Gold, Schwarz und ein bisschen Chrom war die perfekte Kombination gefunden. Das Gold steht für den Sieg, Stärke und Charisma. Zudem wird es auch mit einem hohen Anspruch verbunden. Schwarz steht dabei für Disziplin, Eleganz und Raffinesse. Um beide Farben noch besser harmonieren zu lassen, haben wir die Standfläche und die Umlenkrollen mit Chrom überzogen.
Das Endprodukt: Mighty Squat Pulley System
„Mighty“ steht für unsere Flaggschiffreihe, die Mighty-Serie mit 80 x 80 mm Stahlprofilen. Das Wort „Squat“ symbolisiert die daran möglichen Kniebeugen und Belt Squats. „Pulley“ erinnert an die möglichen Zugübungen. Letztendlich fasst der Begriff „System“ alles zu einer multifunktionalen Einheit zusammen, genau wie das Schweizer Taschenmesser.
Kurz gesagt handelt es sich bei dem Mighty SPS um ein multifunktionales Trainingsgerät, welches spezifische Übungen ermöglicht. Es verfügt über Trainingsmöglichkeiten für jeden Teil des Körpers. Man muss nur wissen, wie man es richtig nutzt (genau wie das Messer).
Abschließende Worte
Als Entwickler und Sportliebhaber bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Aber nicht nur wegen der Einbindung in die Entwicklung des Mighty SPS oder weil wir es zum ersten Mal auf einer Messe, mit einer weltweiten Reichweite, vorgestellt haben. Der Grund dafür ist, dass ich dank KingsBox das Model entwerfen konnte, welches nun bei dem Amt für geistiges Eigentum der Europäischen Union registriert ist. Die größte Freude erhalte ich aber bei dem Gefühl, dass ich nun Teil von etwas bin, was ich schon als kleiner Junge bewundert habe. Vielleicht ist es nicht das Schweizer Taschenmesser, aber im Hinblick auf die Fitness- und Sportwelt ist das Mighty SPS mindestens genauso gut.