Die Box, ein Ort des gegenseitigen Helfens und Zusammentreffens gleichgesinnter Athleten. Jeder hilft jedem und gemeinsam schafft man es über seine Grenzen hinaus. Genau das verbindet man häufig mit einer Box, aber dass der Besitzer auch noch genug Geld machen muss, um das Geschäft am Laufen zu halten, wird häufig vergessen. Neues Equipment, saubere Räumlichkeiten, gute geschulte Trainer, Wettkämpfe in der eigenen Box, Lizenzen und Seminare sind nur einige der Punkte, die die Kosten wachsen lassen. Der einfachste Weg mit diesen Kosten umzugehen ist ein wachsender Mitgliederstamm in der Box.
In diesem Artikel geht es vor allem um Möglichkeiten seinen Mitgliederstamm ohne die Investition von großen Summen zum Wachsen zu bringen.
Denk aber immer daran, dass die bestehenden Mitglieder mindestens genauso wichtig wie neue sind. Viele Boxen vergessen das leider. In einem Geschäft wie diesem sind vor allem regelmäßig Trainierende wichtig. Auch der Strom an neuen Mitgliedern endet irgendwann und da wäre es nur schade, wenn man die bestehenden vergrault hat.
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Zeit ist ein begrenztes Gut und gerade als Besitzer einer Box hat man leider nicht immer genug davon. Wenn man gleichzeitig auch noch Coach ist, kann es schwer werden auf dem Laufenden in der Welt des Functional Trainings zu bleiben. Deswegen sollte man regelmäßig in das Wissen seiner Trainer investieren. In dem jetzigen digitalen Zeitalter werden Neuerungen in der Welt des Sports schnell publik. Dies führt aber auch dazu, dass man schnell abgehängt wird, wenn man nicht mit dem Zahn der Zeit geht.
Ich persönlich denke immer daran, dass meine Mitbewerber nie aufhören sich zu bewegen und zu lernen. Es gibt immer jemanden der auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft ist, die neusten Trainingsmethoden anbietet oder seinen Mitgliedern etwas Besonderes bieten kann. Deswegen versuche ich mich immer entsprechend meiner Berufswelt weiterzuentwickeln. Jedes Mal, wenn ich anfange etwas schleifen zu lassen, denke ich an meine Mitbewerber. Das reicht aus, um meinen Hintern wieder in Gang zu setzen.
Wenn jemand seinen ersten Klimmzug, Double-Under oder eine neue Bestleistung schafft, lass sie/ihn auch wissen, wie sehr du dich deswegen freust. Anfeuern, ein paar motivierende Worte oder auch nur ein einfaches High-Five können Wunder bewirken. Genau das ist auch das, was die Leute in diesem Trainingsbereich suchen. Sie wollen nicht nur stumpf vor sich hintrainieren. Sie wollen Teil einer Gemeinschaft sein. Auch wenn es schwer sein kann, versuche immer deinen Mitgliedern dieses Gefühl zu vermitteln.
So kommen wir zur digitalen Seite der Mitgliederpflege. Man munkelt, dass es immer noch Unternehmen gibt, die die Macht des Webs nicht richtig für ihr Geschäft nutzen. Damit dies nicht länger der Fall ist, möchte ich gerade diesen (aber auch allen anderen) ein paar wichtige Ratschläge geben. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese sofort umgesetzt werden sollten. Nicht heute Abend oder morgen, sondern jetzt, denn eure Mitbewerber schlafen nicht.
Für viele ist es sicherlich nichts neues, dass man heutzutage ein Facebook-Profil braucht. Aber wird auch mal ein Blick auf Instagram und Snapchat geworfen? Falls nicht, dann verpasst man womöglich eine riesige Chance für das eigene Unternehmen. Um zu zeigen, dass Facebook wirklich nicht genug ist, sollte man mal seine Mitglieder nach ihren Aktivitäten in sozialen Netzwerken fragen. Ich könnte wetten, dass mindestens 70% regelmäßig bei Instagram und 40% bei Snapchat aktiv sind. Also warum verzichtet man dann auf diese Möglichkeit des Marketings?
Also wie nutzt man nun die sozialen Netzwerke optimal für sein Business?
Stell dir Facebook wie einen Fluss mit zwei Ufern vor. Einem privaten und einem öffentlichen Ufer. Leg nie an nur ein einem der Ufer an!
Auf der privaten Seite solltest du Gruppen für deine Mitglieder eröffnen. Dort können sie sich untereinander austauschen und ihre PR´s zeigen. Dadurch fühlen sie sich nicht nur in der Box wie eine Gemeinschaft, sondern auch in der restlichen Zeit des Tages. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Gruppen wirklich privat sein sollten. Sprich nur die eigenen Mitglieder haben Zugang zu dieser Gruppe. Sobald jemand die Box verlässt, sollte er auch aus der Facebook-Gruppe entfernt werden.
Auf der öffentlichen Seite haben wir das eigentliche Profil des Unternehmens. Dort sollten Neuigkeiten aus der Box, Bilder und Videos der Mitglieder (vergiss nicht sie zu markieren) und andere wichtige Informationen geteilt werden. Durch das Markieren der Mitglieder fühlen sie sich nicht nur besonders, sondern wahrscheinlich auch stolz, wenn ihre Bilder Likes und Kommentare erhalten. Menschen wollen irgendwo dazugehören und wir sollten daraus keine Raketenwissenschaft machen. Ich weiß, dass solche Dinge zusätzliche Arbeit bedeuten, aber sie helfen einem Unternehmen ungemein. Gerade wenn man unter seinen Mitbewerbern herausstechen möchte.
Schonmal gehört, dass ein Mensch im Durchschnitt eine Aufmerksamkeitsspanne von 8 Sekunden hat? Deswegen funktioniert Instagram auch so gut. Man kann sofort Bilder posten und erhält relativ schnell Resonanz dafür. Gute Bilder können dabei ein regelrechter Segen für das Marketing sein. Deswegen macht es auch Sinn von Zeit zu Zeit einen professionellen Fotografen für gute Bilder zu engagieren. Falls ein Mitglied mal keine Lust auf ein Foto hat, versuch es mal mit „Willst du nicht, dass deine Enkel sehen wie fit du mal warst?“. Funktioniert zu 100 Prozent, garantiert!
Genauso ist es auch bei Videos. Professionelle Videos zeigen die Qualität deines Studios. Leute werden anfangen deine Inhalte mit anderen zu teilen und Studien zeigen, dass Videos häufiger als Bilder geteilt werden. Also suche dir jemanden mit einer Kamera und los geht´s!
Sollen die Karteileichen endlich mal wieder zum Training erscheinen? Frag doch mal deine Mitglieder in einem Snap nach den Leuten, die schon länger nicht beim Training waren. Die Genannten werden wahrscheinlich bald wieder da sein, nachdem sie mitbekommen, dass man sie vermisst.
Jetzt mal ehrlich. Die WOD´s und das Programming in einer Box können mit der Zeit immer weniger herausfordernd und neu für die Mitglieder sein. Also was tun, um mit der Routine zu brechen?
Versuchs mal mit Team-WODs. Es gibt wenige Dinge, die aufregender und herausfordernder als ein Team-WOD sind. Ich meine, wer liebt es nicht gegen ein anderes Team zu gewinnen? Es macht einfach so viel Spaß. Auch die Gemeinschaft in deiner Box profitiert von solchen Trainingseinheiten enorm.
Mach doch mal aus einem langweiligen Warm-Up ein Spiel. Das Aufwärmen gehört leider häufig zu den langweiligen Teilen eines Workouts. Deswegen bring doch mal ein wenig Pepp in die Sache. Ein Vorteil daran ist, dass deine Mitglieder sicherlich mit ihren Freunden über den Spaß in deinem Gym reden werden. Du willst doch, dass man über dein Gym redet, oder nicht?
Veranstalte Wettbewerbe in deiner Box. Was eignet sich besonders gut, um den Trainingsstand deiner Mitglieder zu testen? Genau, ein kleiner Wettkampf. Jedoch kann das Ganze auch nach hinten losgehen, wenn die Planung nicht richtig ist. Leute können ganz schnell den Spaß verlieren, wenn man jede Woche gegeneinander antritt und jedes Mal Letzter wird. Also achte darauf, dass du die Wettkämpfe skalierst. Das heißt, dass nur Trainierende mit einem ähnlichen Trainingsstand gegeneinander antreten. Sobald deine Mitglieder positive Erfahrungen bei so einem Event gemacht haben, sind sie kaum davon los zu bekommen. So bekommt man Mitglieder fürs Leben. Sei aber immer kreativ und veranstalte keine lieblosen Events, wie zum Beispiel das schnellste FRAN.
Denk an das Programming. Auch wenn ich selbst kein Coach bin, kann ich dir sagen, dass ein schlechtes Programming ein Killer für deine Box sein kann. Wenn ich mich nicht entwickeln kann und keine Herausforderungen habe, bin ich weg.
Geh auch mal raus. Klar möchte man Mitglieder in seinem Gym haben, aber versuch es doch mal mit anderen Dingen. Eine gemeinsame Wanderung zum Beispiel ist eine super Sache für das Gemeinschaftsgefühl deiner Mitglieder. Oder lass sie ihren Körper richtig spüren und versuch es mal mit Rafting. Egal was, deine Mitglieder werden das Gefühl von Gemeinschaft lieben und mehr davon wollen.
Du solltest mittlerweile mitbekommen haben, dass die Gemeinschaft in einer Box sehr wichtig ist. Was bedeutet das aber eigentlich?
In der Welt des Functional Trainings sagt man, dass die Letzten, die eine Aufgabe schaffen, am meisten angefeuert wurden. Genau das macht diese Art des Trainings auch so besonders. Gerade die am meisten kämpfen, um etwas zu Ende zu bringen, benötigen die meiste Unterstützung. Diese erhalten sie auch von denen, die die Aufgabe vor ihnen erledigt haben. Genau das ist das Gefühl, was die Leute immer wieder zum Zurückkommen bewegt. Das ist die Gemeinschaft.
Also mach alles Erdenkliche, um die Gemeinschaft in deiner Box zu erhalten und auszubauen. Veranstalte BBQs, gemeinsame Ausflüge, Seminare, Begleite deine Mitglieder zu Events, folge ihnen auf sozialen Medien, unterstütze sie in allen Lebenslagen und weitere Dinge. Wenn du alles gibst, dann wird niemand gehen, um bei einem Mitbewerber zu trainieren.
Bis jetzt haben wir gelernt wie man den vorhanden Mitgliederstamm pflegt. Kommen wir nun zum Wachstum einer Box. Vergiss aber nicht, wie bereits am Anfang erwähnt, deine jetzigen Mitglieder. Die Kosten, um die jetzigen Mitglieder zu halten, sind niedriger als die für neue Mitglieder.
Wenn du Geld für neues Trainingsequipment ausgibst, achte darauf, dass dein Marketing auch davon profitiert. Es gibt Hersteller, wie zum Beispiel KingsBox, die nicht nur hochqualitative Trainingsgeräte bieten, sondern sich auch um dein Onlinemarketing kümmern. Sie helfen dir bei der Organisation von Events, sponsern deine Athleten, teilen deine Bilder und viel mehr. Also warum auf solche Dinge verzichten? Schließlich haben solche Arbeiten häufig einen Gegenwert von ungefähr 1000 Euro und man erhält diese quasi gratis zu dem neuen Trainingsequipment dazu.
Denk an deine loyalen Mitglieder, die dank unserer Tipps, so zufrieden mit deiner Box sind. Jede deiner Anstrengungen für einen besseren Umgang mit deinen Mitgliedern wird sich vielfach für dich auszahlen. Fast alle von ihnen nutzen soziale Netzwerke, um sich untereinander auszutauschen. Sie posten Bilder von ihren Fortschritten, teilen Videos ihrer PR´s und zeigen wie das Gym gemeinsam Ausflüge macht. Es ist kostenloses Marketing mit einer großartigen Reichweite, welches deiner Box sicherlich helfen wird.
Im ersten Part habe ich dir gezeigt, wie du soziale Netzwerke für deine Bestandskunden nutzen kannst. Jetzt geht es darum, wie man mit Hilfe der sozialen Medien neue Kunden generiert.
Das Ziel bei Facebook sollte ein neu veröffentlichtes Video oder Foto pro Tag sein. Also such all die Bilder deiner Box raus und schick sie in den digitalen Orbit. Und vergiss nicht deine Mitglieder darauf zu markieren (gilt auch für Instagram).
Um das Ganze ein wenig weiterzuspinnen, stell dir vor, dass du ein Video von Sebastians bestem Snatch postest. Dann markierst du Alina, die im Hintergrund gerade trainiert und Marco, der gerade Sebastian anfeuert. Automatisch sehen nicht nur die drei das Video, sondern teilen dieses auch mit ihren Freunden. Wenn dann auch noch 200 verschiedene Leute dieses Video sehen, hast du schonmal genug an diesem Tag für dein Marketing getan. Und wie hilft dir das bei neuen Mitgliedern? Naja, die Leute wollen vielleicht auch Ähnliches erreichen und werden fragen, wie und wo Sebastian so etwas erreichen konnte. Der Rest ist dann Geschichte. Also versuch immer andere in deine Posts einzubeziehen. Denn so bekommst du eine große Reichweite, ohne viel bezahlen zu müssen.
Bei Facebook gibt es auch die Möglichkeit bezahlte Ads zu schalten. Dabei handelt es sich um ein mächtiges Tool des Onlinemarketings, jedoch reicht ein kurzer Abschnitt dazu nicht aus. Deswegen gibt es bald einen eigenständigen Artikel zu diesem Thema.
Jedes Jahr werben Studios mit kostenfreiem Training. Damit du nicht in der Flut an kostenlosen Classes untergehst, achte auf die folgenden Punkte:
Es ist wichtig, dass du deine Mitglieder kennenlernst und gerade erst, wenn du nur eine einzige Trainingseinheit Zeit dafür hast. Nach dem Training wird es Zeit für ein gemeinsames Gespräch. Finde heraus, warum sie trainieren möchten oder vielleicht auch nicht. Wenn du den Grund für etwas kennst, ist es deutlich einfacher eine Lösung für das potentielle Mitglied zu bieten.
Falls jemand an einem kostenfreien Training teilnimmt, biete dieser Person besondere Vertragskonditionen an. Achte aber darauf, dass diese Preisvorteile auch exklusiv für eine bestimmte Gruppe bleiben.
Lass die Leute nicht einfach nach einem Training gehen. Hol dir ihre Mail-Adressen und Telefonnummern. Damit kannst du die Personen nach einigen Tagen kontaktieren und zu einem neuen Gespräch oder weiteren Training einladen. Manche Leute brauchen einfach ein paar Tage, um sich zu entscheiden oder wollen nochmal kontaktiert werden, um eine Entscheidung zu fällen.
Falls dir die Mitglieder ausgehen, biete doch mal Freundschaftstarife an, wie zum Beispiel bei einem Vertragsabschluss gibt es einen weiteren zum halben Preis dazu. Mit dieser Methode kann man sicherlich den einen oder anderen in seine Box locken.
Wenn du versucht beim Marketing zu sparen, dann können bestehende Kunden häufig dabei helfen. Wenn du deine Mitglieder kennst, dann weißt du, dass manche mit ihren Fähigkeiten deinem Unternehmen helfen können. Falls jemand ein leidenschaftlicher Fotograf ist, könnte er doch mal Bilder für deine Social Media Präsenz erstellten. Oder ein Journalist, der einen Artikel zu deiner Box in einer Zeitung veröffentlicht. Biete auch Leistungen wie zum Beispiel vergünstigte Vertragskonditionen für solche Dienstleitungen an.
Wie oft denkst du an neuen Zielgruppen? Desto mehr Leute von deiner Box hören, desto höher sind die Chancen auf neue Mitglieder.
Netzwerke, Firmen und Vorträge sind eine gute Möglichkeit, um neue Zielgruppen zu finden. Hör dich einfach mal unter deinen Freunden um, wann sich eine Möglichkeit ergibt, um vor neuen Leuten zu sprechen. Alternativ kannst du auch jemanden engagieren, der dich in seinen Vorträgen erwähnt. Die Möglichkeiten bestehen, also nutze sie auch.
Wichtig bei diesem Punkt ist jedoch, dass es keine Verkaufsveranstaltung wird. Biete den Zuhörern Inhalte, die ihnen einen Mehrwert bieten und sie unterhalten. Werbung gibt es schon genug im Fernsehen und Online.
Das Training nach draußen zu verlagern ist eine super Möglichkeit, um Aufmerksamkeit zu generieren. Wenn man zum Beispiel in einem Park mit seinen Mitgliedern trainiert, werden die anderen Besucher dieser Anlage sicherlich mal einen Blick auf euch werfen. Es werden auch Fragen aufkommen, also hab immer ein paar Flyer oder Visitenkarten griffbereit.
Es gibt mittlerweile hunderte von Boxen in Deutschland. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass man auf mehrere Mitbewerber an einem Standort trifft. Es zeigt, dass die Branche gut wächst, aber es bedeutet auch mehr Konkurrenz bei der Mitgliedergewinnung. Solltest du die von mir erwähnten Ratschläge beachten, dann bin ich mir sicher, dass dich diese Konkurrenz nicht stören wird.
Viel Erfolg mit deiner Box!